JOACHIM BROHM
13.9.-19.10.2002

Mit Fotografien von Joachim Brohm aus den Jahren 1982-2002 zeigen wir eine Werkübersicht von einem der nach wie vor massgeblichen Einfluss ausübenden deutschen Fotografen.

Joachim Brohm (*1955) war einer der ersten, der die amerikanische Autoren-Farbfotografie der späten 70er Jahre, wie sie beispielsweise durch Stephen Shore oder William Eggleston bekannt wurde, in europäischem Zusammenhang nachvollzog und weiterentwickelte. Seine Anfang der 80er Jahre entstandenen Farbaufnahmen des Ruhrgebiets übertragen Aspekte einer 'post-industriellen' Landschaftsbeschreibung mit sozialen Komponenten – fotografisch erstmals formuliert in der New Yorker Ausstellung 'New Topographics' (1975) – auf den Kontext der sich wandelnden deutschen Industriegesellschaft. Das klassische Genre der Landschaftsfotografie erweiternd betrachtet er zwischenstädtische Peripherien, indem er etwa das Freizeitverhalten der Menschen am Rande ihrer Wohnorte und innerhalb eines industriell geprägten Umfelds zeigt. In den häufig wiederkehrenden Auf- und Übersichten blicken wir aus einer gewissen Distanz auf einen Alltag, der trotz aller Brüche, Limitierungen und Störungen, eine Harmonie ausstrahlt, die nur entstehen kann, wenn sich Menschen über eine lange Zeit mit den Bedingungen ihres Umfelds arrangiert haben.

Joachim Brohm nutzte dabei bereits in den frühen 80er Jahren sehr präzise die ästhetischen Optionen der Farbfotografie, die zu jener Zeit fast nur in Mode und Werbung angewandt wurde und erst langsam Einzug in die Dokumentar- und Kunstfotografie hielt.

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